Anschlag auf die (filmische) Ordnung der Bilder
Mit tx-transform können Gegenstände im Film nicht mehr als Abbild eines konkreten Vorhandenseins definiert werden, sondern als Zuständlichkeit in der Zeit. Die digitale Umsetzung des Verfahrens ändert dabei nichts an der speziellen Affinität zum Film als grundlegendes Ordnungs- und Wahrnehmungsmodell von Bewegung.
Mit seinen gewachsenen physikalischen, physiologischen und chemischen Grundkonstanten ist der Film ein historisch und technisch überschaubareres Medium, das sich seit Jahrzehnten nur unwesentlich verändert hat. Ein Teil der Arbeit Martin Reinharts besteht darin, etablierte Normen zu hinterfragen, sie zu den Wurzeln ihrer Entstehung zu verfolgen, und in einem neuen Sinne zu manipulieren. Es geht dabei nicht nur um eine Archäologie der besessenen Erfinder und Künstler, deren Entwicklungen versandet und heute vergessen sind, sondern auch um das Ausloten und Finden visueller Phänomene, die unsere Wahrnehmung als dehn- und veränderbare Matrix verstehen und das ungeheure Potential abseits der standardisierten Darstellungsverfahren ahnen lassen. |